BlackBerry OS10: Antiviren Software sinnvoll oder nicht?

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Braucht man wirklich Antivirensoftware auf einem BlackBerry OS10 Gerät? Ist eine Antiviren Software notwendig? Dazu stehen noch Informationen im Whitepaper und der DIVSI Studie.
Ich sage es braucht keine Antivirensoftware und erkläre es anhand einer Metapher:

BlackBerry OS10 ist ein Sandkasten. Die Programme sind Kinder, die im Sandkasten spielen wollen. Der Microkernel ist der Platzwart namens Quintin-Norbert-Xavier (QNX).

Der Sandkasten ist zwischen 1,5-3m² groß (GB RAM) und steht auf einem eigens dafür vorgesehenen Grundstück (Partition), damit die Nachbarn (OS-Partition) nicht gestört, verletzt oder bestohlen werden. Jedes Kind bekommt seinen eigenen Bereich in diesem Sandkasten. Schön abgetrennt von den anderen Kindern, mit einer kleinen Mauer im Sand um jedes Kind (Sandbox). Jedes Kind darf nur in seinem eigenen Bereich spielen. Der Platzwart gibt jedem Kind alles zum Spielen: Schäufelchen, Eimer und Platz. Aktiv dürfen 8 Kinder gleichzeitig im Sandkasten spielen. Nebenbei dürfen kleinere Kinder noch ganz kleine Spielchen spielen (Headless Apps).

Mama und Papa (Gerätebediener) haben dem Platzwart vorher eine Liste mit Berechtigungen gegeben. Auf dieser Liste steht drauf was die Kinder dürfen und was nicht (Interaktionen mit Quintin und anderen Kindern), auch was sie maximal von Quintin bekommen dürfen. Für die Spiele gibt es bestimmte Rahmenbedingungen. Mama und Papa können aber trotzdem die Berechtigungen weiter heruntersetzen und die Kinder können weiterhin spielen. Dies gilt zumindest für Kinder, die immer in diesem Sandkasten spielen. Kinder von außerhalb, aus Android City, können auch in diesem Sandkasten spielen und bekommen jeweils ihre eigene Box von Quintin. Nur im Sandkasten 10.2 können Mama und Papa einer vorgefertigten Berechtigungsliste zustimmen und diese an Quintin geben. Im Sandkasten 10.3 können Mama und Papa diese Liste aber anpassen und Quintin muss sich dann an diese halten.

Quintin arbeitet sehr effizient und er ist gut in Mathematik, er kann im Vorhinein berechnen was die Kinder vorhaben und überprüft ständig ihre Aktionen. Wenn ihm eine Aktion komisch vorkommt, verweigert er dem Kind die Aktion. Oder nimmt es aus dem Sandkasten und sagt Mama und Papa Bescheid, dass ihr Kind zu Abholung bereit ist. Wenn sich ein Kind verletzt und rumschreit hat es keine Auswirkungen auf den Rest des Sandkastens. Der Absturz wird von Quintin registriert und das Kind wird zum Ausgang gebracht.

Eine Gefahrenquelle sind Mama und Papa. Wenn sie die Berechtigungen der Interaktionen nicht genau prüfen, können ihre Kinder den anderen Kindern das Schäufelchen klauen. Zwar bleibt die kleine Mauer um sie herum bestehen, aber Quintin darf nichts machen. Es steht ja als erlaubt auf der Liste von Mama und Papa. Außer: die Kinder überspannen den Bogen dermaßen, dass sie viel zu viel wollen. Dann springt Quitin regulierend ein.

Die Kinder aus Android City kennen noch eine andere Art von Sandkasten bzw Erziehungsmethode, genannt Root. Dies gibt den Kindern, wenn sie es wünschen, alle Rechte. Sie können dann tun und lassen was sie wollen. Quintin ist sich aber sicher, dass Kinder eine andere Art von Erziehung brauchen und lehnt diese Root-Art ab.

Quitin lässt sich auch nicht in die Karten schauen wie er genau was macht. Seine Methoden sind nur für einen geschlossenen Kreis verfügbar (kein OpenSource). Dadurch sind seine Handlungen von außen nicht vorhersehbar oder beeinflussbar.

Manche Eltern beschweren sich, dass der Sandkasten von Quintin verhältnismäßig groß sein muss. Dies ist aber kein Nachteil. Jedes Kind bekommt garantiert seinen Platz und sein Schäufelchen. Und für die Mauern rund um jedes Kind geht ein wenig mehr Platz verloren als in Android City oder Apfel Town. Dafür sind die Plätze sicher.

Nun gibt es noch Platzwarte, die man sich noch extra an seinen Sandkasten holen kann. Bei Quintin gibt es noch keine Horde an bösen Kindern. Desweiteren brauchen die zusätzlichen Platzwarte auch noch ihren Platz im Sandkasten und ihr Schäufelchen.

Es kann jeder selbst entscheiden, ob er einen extra Platzwart (Antiviren-Programm) haben möchte oder nicht. Aber diese Platzwarte können die Berechtigungsliste von Mama und Papa nicht übergehen und müssen sich daran halten. Desweiteren übernimmt Quintin die meiste Arbeit. Mama und Papa sollten sich fragen, ob ihr Kind für ein Relief im Sand (Fotobearbeitung) wirklich die Kontaktliste der Eltern braucht. Denn Mama und Papa sind für die Integrität ihrer Kinder verantwortlich.

Ich sage, es braucht keine weiteren Platzwarte.

An die technisch versierten Leser: Ich habe versucht, diesen Beitrag so einfach und plastisch wie möglich zu schreiben. Bestimmte Zwischenschritte wurden daher nicht extra erwähnt.

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