Was wäre wenn…BlackBerry an einem Dual OS Smartphone arbeitet?

Nachdem dieser Tage Gerüchte aufgekommen und hochgekocht sind, dass BlackBerry ein erstes Android Smartphone in der Pipeline habe, bei dem es sich mitunter um das Slider handeln “könnte”, haben auch wir uns entsprechende Gedanken über die Wahrscheinlichkeit gemacht. Nachdem wir uns hier bereits Gedanken über die Notwendigkeit von eigener Hardware beim potentiellen Schwenk von BB10 zu Android gemacht haben, stellt sich uns die Frage:

Was wäre, wenn BlackBerry an einem Dual OS Device arbeitet?

Warum kommen wir auf diese Idee?

Nun, John Chen wird nicht müde, mit Nachdruck klarzustellen, dass Sicherheit bereits bei der Hardware anfängt. Laut eigener Aussage greifen die ersten Sicherheitsmechanismen bereits bei den Microchips ein. Das Hardwaregeschäft aus der Hand zu geben, um sich nur noch auf Software zu konzentrieren, würde also die eigenen Aussagen und damit auch die Glaubwürdigkeit von BlackBerry klar in Frage stellen.

Es gibt bisweilen nachweislich kein Betriebssystem, das sicherer als BB10 ist. Die Kombination aus BlackBerry Hard- und BlackBerry Software dürfte also mit ziemlicher Sicherheit weiterhin der einzig gangbare Weg sein, um den bisherigen Sicherheitsstandart als Mindestmaß halten zu können. Das Hardwaregeschäft beizubehalten und es Anstelle von BB10 fortan nur mit Android zu bestücken, dürfte der Reputation also auch nicht unbedingt zuträglich sein.

Wie passen die GERÜCHTE um ein Android Smartphone denn nun ins Bilde?

BlackBerry hat früh unter Beweis gestellt, dass sie es verstanden haben, sowohl einen privaten als auch einen geschäftlichen Bereich, über Container sicher voneinander getrennt, auf einem BlackBerry nebeneinander koexistieren lassen zu können. Wer sich hierunter noch nichts vorstellen kann, mag sich an dieser Stelle kurz mit BlackBerry Balance vertraut machen.

Das grundsätzliche technische Verständnis ist also mehr als vorhanden. Um nun statt lediglich zweier Bereiche gleich zwei verschiedene Betriebssysteme parallel laufen zu lassen, bedarf es allerdings weiterer technischer Voraussetzungen, welche BlackBerry allerdings vor kurzem, wenn auch für die Nutzung auf dem Smartphone zunächst gut getarnt, bereits angekündigt hat.

Der QNX Hypervisor ist neben Linux, siehe da, auch mit Android kompatibel. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass BlackBerry an der Möglichkeit arbeitet, ein “vollwertiges” Android OS über das Basis-OS BlackBerry 10 zu installieren. Getreu dem Motto, so viel wie nötig, so wenig wie möglich, ist zumindest vorstellbar, dass die Belastung für CPU und vor allem den Arbeitsspeicher entsprechend gering gehalten werden könnte, indem nicht benötigte Komponenten schlicht nicht installiert werden.

Ob das Android System dann also solches visuell, quasi als Alternative, sichtbar gemacht wird oder nicht, vermögen wir derzeit nicht einzuschätzen. Sollte es jedenfalls in der Tat soweit kommen, dass Android als zweites OS (parallel) zur Verfügung gestellt wird, ist auch denkbar, dass zwischen den Systemen, analog zu BlackBerry Balance, hin und her geswitched werden kann, sodass der User stets die Wahl zwischen sicherem, in sich abgeschlossenem BB10 und dem offenen, dann gegebenenfalls sogar mit zur Verfügung stehenden Google Play Diensten, Android hat.

Nochmal, es handelt sich hier lediglich um eine Vermutung, welche sich ergibt, wenn wir die einzelnen Puzzlestücke zusammenführen:

 

-Native Developement für den Consumer Markt scheint vernachlässigt, höchste Sicherheit geht jedoch nur über die Kombination von BlackBerry Hard- und Software

-Die Kooperation mit Samsung wird offensichtlich vertieft (Android Know How)

-Der QNX Hypervisor dient dazu, mehrere Betriebssysteme parallel laufen zu lassen

-John Chen hat etwas im Ofen, um das App Gap weiter zu schließen

 

Sofern wir uns das Gerücht eines BlackBerry Smartphones basierend auf reinem Android ansehen, bleibt die Frage, warum sich ein Kunde für ein solches Smartphone interessieren sollte. Reicht der Mangel an physischen Tastaturen für Android, um von einer Nische in die Nächste zu wechseln? Wohl kaum.

Ein Hybrid-OS wie oben geschildert hingegen, würde, sofern es zuverlässig, stabil und flüssig läuft, jedoch zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Egal ob Sicherheit und Spass oder Produktivität und Auswahl, ein solches Smartphone wäre vor allem das beste Werbeinstrument für den QNX Hypervisor.

Ob es so kommt? Wir wissen es nicht. Wenn es jedoch so kommt, wäre es mal wieder eine echte Innovation aus dem Hause BlackBerry.

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