BlackBerry KEY² LE Test

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BlackBerry hat dem KEY² ein kleineres Schwestermodell gegönnt: KEY² LE. Das Gerät soll das Flottenmodell für Tastaturliebhaber darstellen. Ob es sich auch für Privatanwender tauglich erweist?

Spezifikationen

Software Android 8.1
SoC Snapdragon 636
RAM 4GB
Speicher 64GB
Akku 3.000mAh
Display 4,5 Zoll IPS-LCD
Maße 150 x 72 x 8 mm
Tasten Lautstärkeregler, Sperre zum Ein- und Ausschalten, dedizierte Komforttaste
Anschlüsse USB-C USB2, Klinke
Kamera 13 + 5 MP
Frontkamera 13 + 5 MP
Frontkamera 8 MP
Vorinstallierte Apps BlackBerry Productivity Suite, Google Apps Downloads, BlackBerry Camera, BlackBerry Preview, Convenience Key, Phone, Setting, Battery Boost, Locker, FM Radio, BlackBerry Content Transfer, BlackBerry® Help, Calculator, Sound Recorder, Setup Wizard, Support Center, Clock, File Manager

Konfiguration

Ich habe das Gerät an einem BlackBerry UEM betrieben und durch eine Android for Work (Android Enterprise) – Premium Aktivierung auch eine berufliche Anbindung. Als Konten und Services laufen demnach: BlackBerry Connectivity (IP Tunnel), 3 Exchange Konten, Facebook, Twitter, Instagram, LinkedIn, Xing, Skype, Telegram, Threema und WhatsApp und BBM. Bluetooth ist immer aktiv für eine verbundene Smartwatch und Freisprechanlage im Auto.

Hardware

Das KEY² LE ist von der Hardware her ein Gerät der unteren Mittelklasse, was man teilweise auch in der Leistung merkt. Zum Arbeiten reicht es, Games sollte man lieber lassen. Ist aber auch vom Bildschirm abhängig, da dieser im Verhältnis 3:2 aufgebaute Bildschirm 3/4 der Gerätefront für sich beansprucht, damit die Hardwaretastatur ihren Platz findet.

Haptik

Es liegt wirklich gut in der Hand. Da man beim Schreiben seine Finger im unteren Gerätebereich hat, dachte ich erst, dass das Gerät sehr kopflastig sei. Dem ist aber nicht so. Mit 156 Gramm ist es auch nicht zu schwer, subjektiv aber einen Ticken zu leicht.

Display

Für ein IPS Panel sehr stabil in Sachen Blickwinkel, reagiert sehr gut auf Eingaben und ist auch im Sonnenlicht sehr gut ablesbar. Die Einstellungen sind Android Standard mit Ausnahme von Double-tap-to-wake. Man kann das deaktivierte Display zweimal antippen und das Gerät kommt aus dem Standbye Modus. Durch eine Anpassung des BlackBerry Launchers kann man das Gerät auch durch ein zweimaliges Tippen auf einer leeren Stelle wieder in den Standbye versetzen.

Die Android Bedienelemente sind nicht on-screen. Sobald das Gerät genutzt wird sind diese dank separater Beleuchtung im unteren Displayrand erkennbar. Sobald man etwas wartet, z.B. man liest etwas, wird die Beleuchtung abgeschaltet und man muss erraten wo die 3 Tasten sind.

Kommunikation

Jederzeit hatte ich im Vergleich zu anderen Geräten eine gute Empfangsqualität. Netzwechsel waren schnell durchgeführt. Das KEY² LE ist ein Dual SIM Gerät und kann mit 2 SIM Karten betrieben werden. Hervorragend ist die Lösung “Dual Apps” von BlackBerry, dass einige Messenger Apps geklont werden können, um so einen Dienst unabhängig von einander mit den zwei SIM Karten zu betreiben. Leider fehlt derzeit noch die Unterstützung im BlackBerry Hub, der Nachrichtenzentrale.

Es gibt auch eine Benachrichtigungs-LED, welche man sehr fein einstellen kann. Anscheinend wurde aber etwas gespart. Sie kann nicht stufenlos dimmen.

Tastatur

Fluch und Segen ist die Tastatur bei diesem Gerät. Subjektiv finde ich es toll, ein vollwertige Hardwaretastatur zu haben. Nach KEYone und KEY² bin ich aber mehr als enttäuscht, dass sie nicht berührungsempfindlich ist. Die Gerätebedienung per Tastatur und Bildschirm nervt und stockt manchmal den Arbeitsfluss. Die Eingabe an sich ist aber sehr gut umgesetzt. Auch der Fingerabdrucksensor in der Leertaste arbeitet schnell und zuverlässig.

Akku

3,000mAh Stunden, 4,5 Zoll Bildschirm und der 636 als SoC. Man kommt locker über 1,5 Tage mit einer Akkuladung. Hier hilft einem aber auch die App “Akku Center”. Mit dieser kann man verschiedene Aktionen und Benachrichtigungen für einzelne Apps oder das System hinterlegen.

Kamera

Einer der erwarteten Schwachpunkte des Gerätes. Tagsüber schöne Fotos, dank zweiten Sensor auch mit “echtem” Bokeh Effekt und 2-Fach Zoom, sobald es aber dunkel wird nimmt das Rauschen sehr stark zu. In der Galerie sieht man ein Foto, welches abends aufgenommen wurde. So dunkel wie auf dem Foto war es bei weitem nicht. Die Auslösegeschwindigkeit geht noch in Ordnung, könnte aber schneller sein.

Software

Typische BlackBerry Android Kost. Die Productivity Suite ist vorinstalliert und bietet Apps rund um PIM Dienste an. Zusätzlich sind noch Apps wie der Locker, ein Datentresor, und weitere Pivacy Apps mit an Bord. Das Einstellungsmenü ist Standard Android, außer Softwareupdate. OS Updates werden per externer App verwaltet.

Nicht nur die Software ist bei BlackBerry speziell abgesichert. So basieren diese auf Hardwaremaßnahmen. Somit und mit den Privacy Apps will man es potenziellen Angreifern schwer machen, unbemerkt Daten von einem BlackBerry Android Smartphones zu erhalten. Weitere Details.

Updates

Eigentlich sollten BlackBerry Android Geräte die monatlichen Sicherheitsupdates von Google zeitnah erhalten. Die Schnelligkeit hat in letzter Zeit doch nachgelassen, doch veraltet sind die Geräte nicht. Wann und ob Android Pie kommt steht aus.

Fazit

Die Leistung reicht zum Arbeiten, auf Wunsch auch mit Spotify Streaming im Hintergrund. Nutzer mit einem Fokus auf Medien sollten aber nicht zu diesem Gerät greifen. Die Kamera ist nur tagsüber zu gebrauchen und wer wirklich viel mit einem Smartphone schreibt oder seine Dinge erledigt und keinen Bruch in der Bedienung haben möchte sollte lieber zum KEY² greifen. Somit kann ich den Slogan “An Icon for all” nicht unterschreiben.

Der aufgerufene Preis von um die 400€ macht es einem auch nicht leicht. Einerseits bekommt man für den Preis ein abgesichertes Android Smartphone mit Hardwaretastatur, andererseits bekommt für das Geld auch ein High End Gerät eines chinesischen Anbieters mit Standard Android.

P.S. Das rote KEY² LE sieht echt schmuck aus. Schade dass es die anderen BlackBerry Modelle nicht in solchen Farben gibt.

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